INFOE e.V.

Das Wissen indigener Völker für einen nachhaltigen Umgang mit dem Wald

SDGs 4, 12 und 15

 

Zum Hintergrund der Veranstaltung:

Die Menominee-Nation ist einer der wenigen, verbliebenen indigenen Völker aus der Region des oberen Mississippi Rivers in Wisonsin, USA. Die Menominee bewohnen heute eine Fläche von 95.000 Hektar, von denen über 90 Prozent dicht bewaldet sind. Auf Satellitenfotos ist das Reservat im Gegensatz zu den angrenzenden, landwirtschaftlich genutzten Flächen gut zu erkennen. Eine der bis heute wichtigste Einnahmequellen für die Menominee bildet die nachhaltige Fortwirtschaft, die auf Häuptling Oshkosh (1795-1858) zurückgeht. Nur die ausgewachsenen, kranken und bereits umgefallenen Bäume werden genutzt, um das artenreiche Ökosystem Wald auch für zukünftige Generationen zu erhalten und wirtschaftlich zu nutzen. Das kulturelle Erbe und die Traditionen der Vorfahren der Menominee sind für diese ressourcenschonende Form der Nutzung grundlegend.

Die Karen gehören zu den Ureinwohner-Völkern Thailands und betreiben Reisanbau im Hochland, d.h. in Wäldern in den Bergen, im Rotationsverfahren. Das bedeutet, dass bestimmte Waldstücke für den Anbau von Gemüse und Reis vorbereitet werden. Dann werden sie einige Jahre für die Pflanzungen genutzt, um sie dann für einige Jahre brach liegen, d.h. ausruhen zu lassen. In dieser traditionellen Anbaumethode wird eine ganze Reihe von Werten und traditionellem Wissen verkörpert: eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen (Boden, Wald, etc.) und Respekt vor den Naturgeistern - den Geistern des Wassers, des Landes und der Wälder.

Wissen über die Waldbewirtschaftung, den Umgang mit der natürlichen Umgebung und das Zusammenwirken im Ökosystem wird in indigenen Kulturen auch heute noch einerseits ganz praktisch weitergegeben, indem die Kinder z. Bsp. bei der Feldarbeit mithelfen. Auf der anderen Seite ist dieses Wissen aber auch in Geschichten und Fabeln enthalten, die Kindern erzählt oder vorgelesen werden.

 

Die Geschichte der Menominee berührt die Frage „Wie viel ist eigentlich genug?“ und fordert uns zu einer Reflektion über unsere westliche und konsumorientierte Lebensweise auf (SDG12). Das Modell der nachhaltigen Waldwirtschaft der Menominee sowie die Rotationswirtschaft der Karen sind Beispiele für den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Landökosystemen (SDG 15).

 

Storytelling als Methode wird im Modul für interkulturelle Umweltbildung eingesetzt (SDG 4). Als eine der ältesten Formen der Wissensvermittlung und eine der frühesten Kommunikationsformen ist das mündliche Geschichtenerzählen verantwortlich für die Weitergabe von Wissen, Fähigkeiten, kulturellen sowie religiösen Normvorstellungen und Werten. Hier geht es um Geschichten zu den Zusammenhängen im Ökosystem und einem verantwortlichen Umgang mit Ressourcen und miteinander in der Gemeinschaft.

 

Datum:                12.10.2024, 10:00 - 14:30

Zielgruppe:         Multiplikator*innen, Lehrer*innen, Familien mit Kindern

Treffpunkt:          Parkplatz Kneippbecken beim Randeckerhof an der L 394, 67680 Neuhemsbach

Zeitaufwand:      4,5 Stunden inklusive Pause (Wegstrecke insgesamt etwa 3,5 km)

Bitte beachten:   Wir wandern bei jedem Wetter (außer Sturm oder Gewitter) etwa 3,5 km im Wald bei                                              Neuhemsbach

Bitte Mitbringen: Wettergerechte Kleidung, feste Schuhe, Sitzmatte, Halstuch, Rucksack mit Trinken und kleiner                                Vesper Hinweise der Eltern über Allergien und Zeckenentfernung

Wir bitten um Anmeldung bis 10. Oktober unter (max. 20 Teilnehmer:innen):

Tel: 06302 607 4134; Mobil: 0178 140 7642; Email: sabine@infoe.de

Referent*innen:

Sabine Schielmann, Wildnispädagogin, Projektkoordinatorin zu ‚Indigene Völker und nachhaltige Entwicklung‘ bei INFOE e.V.  (www.infoe.de) und Bildungsreferentin für Globales Lernen